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Thema selbsthilfegruppen

Vor- und Nachteile bestehender Gruppen

Einer Selbsthilfegruppe beizutreten, kann grosse Erleichterung bringen, weil wir dort unter Menschen sind, die wissen, wovon wir reden, denen wir unsere Gefühle, Eindrücke, Zustände usw. nicht lange schildern müssen, um zum Schluss festzustellen, dass sie nicht nichts, sondern gar nichts begriffen haben, wie das mit Nichtbetroffenen häufig der Fall ist. Manchmal erhalten wir auch gute Tipps, wie wir mit dem einen oder anderen Problem besser umgehen können.

Der Nachteil bestehender Selbsthilfegruppe besteht einerseits darin, dass viele insgeheim durch die Pharmaindustrie ins Leben gerufen wurden und gesponsert werden. Es versteht sich von selbst, dass in diesen die Regel gilt, über Medikamente soll nicht gesprochen werden, dieses Thema sei ausschliesslich mit Fachpersonen anzugehen, die bekanntlich meist ausgesprochen pharmafreundlich eingestellt sind.

Andererseits treffen wir dort auf Langzeitpatienten, deren Leiden erfolgreich durch die Dauerverordnung von Psychopharmaka chronifiziert wurden, die mehr an Zombies als an lebendige Menschen erinnern und schon gar nicht den Eindruck erwecken, als ob unsere Leiden überhaupt je heilbar wären. Sobald Menschen ihr Leiden überwunden haben, besteht nämlich kaum mehr das Bedürfnis, an diesen Sitzungen teilzunehmen, so dass wir dort keine erfolgreich Therapierten antreffen. Für uns wären aber gerade diese interessant, um zu erfahren, wie sie ihre Probleme gelöst haben.

Zopph beabsichtigt, eigene örtliche Selbsthilfegruppen ins Leben zu rufen. Um das tun zu können, sind wir auf Mitglieder angewiesen, die in ihrer Region eine Gruppe organisieren und vor allem würden wir uns freuen, wenn sich auch Mitglieder zur Verfügung stellen würden, die trotz Psychiatrisierung wieder ein einigermassen befriedigendes Leben führen, um die noch in den Psychiatrie-Fallen sitzenden Kollegen zu beraten, wie sie sich am besten daraus befreien können.

 

Trialog

Psychoseseminare sind Gesprächsforen und Expertenrunden, deren Kerngedanke eine gleichberechtigte Verständigung über Psychosen ist - letztlich mit dem Ziel, ein besseres, ganzheitliches Verständnis für Psychosen zu entwickeln und damit auch die Arbeit der Psychiatrie zu verändern. Experten sind im Sinne von Psychoseseminaren die Menschen, die selbst eine Psychose erlebt haben, Psychose-Erfahrene; ihre Angehörigen, die eine Psychose in der Regel aus nächster Nähe miterlebt haben; sowie Professionelle, die beruflich in der Psychiatrie mit Menschen mit Psychosen arbeiten. In Psychoseseminaren können diese unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen zur Sprache kommen und gleichberechtigt nebeneinander stehen. Dieser "Trialog" genannte Erfahrungsaustausch soll von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dadurch neue Einblicke in das Erleben anderer und lernen somit mehr über das Phänomen Psychose.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es inzwischen über 100 derartige Seminare. Sie sind organisatorisch autonom, so dass es eine grosse Vielfalt gibt, was die Art der Moderation, die internen Regeln, die Teilnehmerzahl, Zusammensetzung oder den Ort des Seminars betrifft. Als Grundregel gilt, dass die Seminare an einem neutralen Ort, meist eine Volkshochschule, Hochschule oder Kirchgemeindehaus stattfinden und nicht zum Beispiel in einer Klinik, die mit unterschiedlichen Rollenzuweisungen behaftet ist.

Nach aussen hin möchten Psychoseseminare ein menschliches Bild von Psychosen und psychisch Erkrankten vermitteln und auch in der Öffentlichkeit den Dialog und ein vertieftes Verständnis für diese stärken.

Das erste Modell für die heutigen Psychoseseminare entstand im Sommer 1989 an der Universitätsklinik Hamburg, wo Dorothea Buck an den Psychologen Thomas Bock mit dem Wunsch herantrat, ihre Sicht als Psychose-Erfahrene einmal Fachleuten vorstellen zu können, damit diese mit dieser Kenntnis ihre Arbeit verändern und verbessern können. Dieses Modell ist dann in vielen Städten, angepasst an die Bedingungen vor Ort, übernommen worden.

Quelle: Wikipedia, 14.04.2013

 

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Letztmals aktualisiert: 14.04.2013